5 - Obere Kelter
Bei dem 1491 erbauten Gebäude handelte es sich um eine Bannkelter, in der die Untertanen verpflichtet waren, ihre Trauben gegen Abgabe des Kelterweins pressen zu lassen. Der Weinzehnt musste natürlich zusätzlich noch abgeführt werden. Das Gebäudeinnere war geräumig, denn die vier riesigen Kelterbäume beanspruchten viel Platz. Auch außen herum waren beim Keltern weitere Freiflächen für Bütten sowie für Keltergeschirr nötig. Wengerter mussten mit Wagen zufahren können, um die Trauben anzuliefern bzw. die Maische abzufahren. Wegen der beim beginnenden Gärprozess freiwerdenden Gase benötigten die Kelterhallen eine gute Frischluftversorgung. Die bis heute erhaltenen Fensteröffnungen gewährten dies. Die Keltern waren, wie in diesem Fall, meist nicht unterkellert, denn der Traubensaft wurde zum Ausbau in die herrschaftlichen Weinkeller geführt. In Markgröningen kam er ins gegenüberliegende Schloss, das spätere Oberamtsgebäude.
Im zweistöckigen Dachgeschoss dieser Kelter konnte der Heuzehnt eingelagert werden. Die Speichertüren an der Ostseite weisen darauf hin. Seit 1828 befindet sich das eingetragene Kulturdenkmal in städtischem Besitz.
Sie wollen noch mehr wissen?
Auf der Homepage des Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen e.V. (AGD) finden Sie umfassendes und fundiertes Material zur lokalen Geschichte und den Kulturdenkmalen Markgröningens.
Hier geht es zur Seite über die Fruchtkästen und Keltern Markgröningens.