10 Dekanat: Kirchplatz 9
Der traufständige Teil des Gebäudes wurde 1465/66 errichtet. Den giebelständigen Teil des Pfarrhauses setzte man 1543/44 auf mittelalterliches Mauerwerk. Hierbei handelt es sich vermutlich um die Reste eines mittelalterlichen Adelssitzes. Über dem Eingangsportal steht im Spruchband zu lesen: „ VDMIE – Verbum Dei Manet In Eternum – Gottes Wort währt in Ewigkeit.
Hier wohnte und amtete zwischen 1514 und 1521 Stadtpfarrer Dr. Reinhard Gaißlin. Als Sozialreformer setzte er sich in geharnischten Predigten für die Belange des gemeinen Mannes ein. So verurteilte er schärfstens das Verhalten Herzog Ulrichs, der 1514 zur Finanzierung des Verwaltungsausbaus und seiner Hofhaltung für drei Jahre eine indirekte Verbrauchssteuer auf Fleisch und Wein auschrieb und damit vor allem den gemeinen Mann traf. Daraufhin formierte sich unter dem Namen „Armer Konrad“ im gesamten Herzogtum der Widerstand gegen die Obrigkeit und hier in Markgröningen war Stadtpfarrer Dr. Gaißlin dabei einer der führenden Köpfe.
Als weiterer berühmter Hausbewohner war auch der Verfasser der ersten Markgröninger Stadtgeschichte, Pfarrer und Historiker Magister Ludwig Friedrich Heyd. Vom 1820 angetretenen Diakonat wechselte er 1824 als Stadtpfarrer ins Pfarrhaus.
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Auf der Homepage des Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen e.V. (AGD) finden Sie umfassendes und fundiertes Material zur lokalen Geschichte und den Kulturdenkmalen Markgröningens.
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