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Stadt Markgröningen

Herkunft der Familie Wimpelin

Der Name Wimpelin taucht in Verbindung mit dem Metzger und Ratsherrn Burkhard Vimpele, im Jahr 1523 erstmals in Markgröningen auf.

Dieses erste hier bekannte Familienmitglied zog von Vaihingen an der Enz zu. War er mit dem Straßburger Humanisten und späteren Heidelberger Universitätsprofessors Jakob Wimpfeling (1450-1528), der aus dem Elsass stammte, verwandt?

Beide trugen das uns bekannte Familienwappen, das einen steigenden Löwen mit gestümmeltem Ast zeigt. Die Schreibweise variiert von Wimpfeling oder Wimpheling zu Wimpelin, Vimpele oder auch Fimpele.

Zur Namensgebung
Seinen Namen „Wimpelinhof“ verdankt das Anwesen dem in Stein gemeißelten Familienwappen über der Hofeinfahrt sowie der inschriftlichen Verewigung der Bauherrschaft von Sebastian Wimpelin und seiner Frau Katharina geb. Scheyhing („16. SV: KS: 30“ - die Jahreszahl umrahmt die Anfangsbuchstaben) über dem Scheunentor. Bei der Namensgebung stand Dr. Hermann Roemer Pate, doch wusste man um 1930 nicht, dass das Wohnhaus 30 Jahre älter ist und gar nicht von einem Mitglied der Familie Wimpelin gebaut wurde. Ferner weist ein Allianzwappen über der Hofeinfahrt auf die Familie Wimpelin hin. Das vom Betrachter aus linke Wappen ist das der Familie. Das rechte Allianzwappen zeigt ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz – es gehört der Familie Scheyhing.

Sebastian Wimpelin und Katharina Scheyhing
Der Witwer Sebastian Wimpelin, ein Urenkel von Burkhard Wimpelin, ging am 31. Oktober 1621 eine zweite Ehe mit der Bürgermeisterstochter Katharina Scheyhing aus Walheim ein. Das Ehepaar wohnte zuerst in einem Vorgängerbau der heutigen Wimpelingasse 4. Das Ehepaar errichtete 1630 die Scheune und erwarb den heutigen Wimpelinhof. Katharina Wimpelin starb am 30. August 1635 mit nur 33 Jahren und hinterließ die Kinder Waldburga und Hans Jakob im Alter von 10 bzw. 8 Jahren als Halbwaisen. Nach dem Tod von Sebastian Wimpelin um 1640 ging das Erbe des Ehepaares Wimpelin-Scheyhing auf die Tochter Waldburga und den Sohn Hans Jakob über. Ob der Immobilienbesitz noch den heutigen Wimpelinhof und die Wimpelingasse 4 umfasste, ist unbekannt. Um 1705 besaß Eva Wild geb. Wimpelin, die Tochter von Hans Jakob, mit ihrem Mann Johann Jakob Wild um 1705 lediglich noch das Nachbaranwesen, die heutige Wimpelingasse 4. Womit sich Sebastian Wimpelin seinen Lebensunterhalt verdiente, wissen wir nicht. Großvater und Urgroßvater jedenfalls waren beide Metzger gewesen, ebenso Sebastians Sohn Hans Jakob. Vielleicht war die günstige Lage des Ladenlokals, das sich ursprünglich im Eckzimmer des Erdgeschosses befand, auch ein Grund für den Erwerb des Hauses gewesen. Im Jahr 1619 wurde der erst 25jährige Sebastian bereits als Gerichtsverwandter bezeichnet, 1639 kümmerte er sich als „Bürgermeister“ um die städtischen Finanzen.

http://www.markgroeningen.de//kultur-tourismus/museum/namensgebung